Die meisten von uns haben diesen Fall „glücklicherweise“ noch nie erlebt, aber wenn er einmal eintritt, sollte man entsprechend darauf vorbereitet sein.
Ein Plan muss her
Bewohner, die ihr Eigenheim in hochwassergefährdeten Gebieten gebaut haben, sollten in jedem Fall Schutzpläne parat haben oder zumindest einmal vor dem geistigen Auge durchgespielt haben. Gemeinsam mit der Familie und am besten auch mit der Nachbarschaft gilt es Aufgaben festzulegen, die im Fall der Fälle von den Einzelpersonen durchzuführen sind.
Wie schütze ich mein Hab und Gut?
Zunächst sollte man sich die Frage stellen, was es für den Einzelnen an wertvollen materiellen und auch immateriellen Dingen im Haushalt zu schützen gilt. Da hat sicherlich jeder eine andere Denkweise. Für den einen ist das Sparbuch, nebst Pässen und Kreditkarten das Wichtigste, dem anderen aber vielleicht seine hochwertige Modelleisenbahn im Keller. Die persönlich wichtigen Dinge sollten stets griffbereit liegen oder bei schweren Gegenständen so gelagert sein, dass Sie nicht direkt auf dem Boden sondern eventuell aufgebockt stehen. Gefahrstoffe und Chemikalien sollten aus Umweltgesichtspunkten, wenn sie denn im Keller gelagert werden, rechtzeitig ausgelagert werden, um Verschmutzungen des Wassers und Gefahren für Mensch und Tier zu vermeiden.
Viel wichtiger ist aber der Selbstschutz
Dass man Polizei und Feuerwehr im Falle von Evakuierungsmaßnahmen natürlich Folge leistet, versteht sich wohl von selbst. Viel wichtiger ist es doch, zu wissen, ob man einen überfluteten Keller noch betreten darf? Und wenn ja, mit welchen Vorkehrmaßnahmen?
Generell gilt zunächst einmal, dass überflutete Bereiche nur dann betreten werden sollten, wenn man davon ausgehen kann, dass man dort sicher stehen kann. Besonderes Augenmerk gilt es auf elektrische Quellen, wie Steckdosen die sich im unteren Wandbereich befinden, zu lenken. Diese führen möglicherweise noch Strom und können eine tödliche Gefahr darstellen. Deshalb sollte vor dem Betreten eines überfluteten Kellers immer zuerst der Strom abgestellt werden. Befindet sich der Stromkasten in überfluteten Räumen, dann sollte besser die Feuerwehr oder der Energieversorger angerufen werden.
Wie kann ich mein Eigenheim präventiv schützen?
Sandsäcke sind bei übertretenen Flüssen und Bächen immer eine gute Wahl und haben sich bei vergangenen Hochwasserereignissen schon millionenfach bewährt. Verhindern sie doch, dass Eindringen von Wasser durch Türen und Fenster. In den meisten Fällen sind die Säcke aus Jute oder Kunststoff gefertigt und werden ungefähr zu 2/3 mit handelsüblichem Sand gefüllt. Damit ist gewährleistet, dass sich die Sandsäcke optimal den jeweiligen Unebenheiten anpassen. Nach dem Gebrauch können die Säcke über den Hausmüll entsorgt werden. Den Sand sollte man fachgerecht entsorgen, weil dieser unter Umständen durch ausgelaufenes Heizöl verschmutzt oder sogar kontaminiert wurde.
Gilt es einen wirkungsvollen Schutz auch bei höheren Wasserständen zu gewährleisten oder einen dauerhaft installierten Schutz vor Fenstern oder Türen sicherzustellen. Dann sind sogenannte Dämmbalkensysteme die richtige Wahl. Diese mobilen Hochwasserschutzwände aus Aluminium werden an den Seiten in Befestigungsprofile geschoben und können individuell durch ein Nut- und Federsystem gestapelt werden.
Das Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat zum Thema Hochwasserschutz eine Hochwasserschutzfibel herausgebracht, mit der das Bewusstsein für eine wirksame Hochwasservorsorge insbesondere bei denjenigen Bürgern gestärkt werden soll, die bisher keine negativen Erfahrungen mit Hochwasser durch Überflutungen hatten.