Insbesondere in den Sommermonaten kommt es nach langen Hitzeperioden immer wieder zu Starkregenereignissen mit oftmals verheerenden Schäden in den betroffenen Gebieten. Heftige Gewitter verursachen immense Regenmengen gepaart mit Sturm und teilweise auch starkem Hagelschlag. In den Medien wird dann häufig von einem Jahrhundertregen gesprochen.
Definition Jahrhundertregen versus Starkregen
Per Definition ist ein Jahrhundertregen ein Regenereignis, welches solche Mengen an Niederschlag bringt, wie sie statistisch nur alle 100 Jahre vorkommen. Dass ein solches Starkregenereignis viel häufiger auftritt, zeigt uns aber die jüngste Vergangenheit, so dass man sich auf solche statistischen Werte in der heutigen Zeit nicht mehr verlassen kann und sollte.
Demgegenüber spricht man von Starkregen, wenn innerhalb eines begrenzten Gebietes innerhalb kürzester Zeit sehr hohe Niederschlagsmengen fallen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt als Schwellenwert für einen Starkregen eine Niederschlagsmenge von mindestens 15 Litern pro Quadratmeter an, die innerhalb von einer Stunde fallen.
Ein Starkregenereignis an sich ist häufig nicht das Problem, sondern eher die Tatsache wann und wo es auftritt. Starkregen, die auf bewaldete und unbewohnte Flächen niedergehen führen in den meisten Fällen zu keinen großen Schäden. Treten diese Starkregenereignisse aber in bewohnten Gebieten und damit auf durch Gebäude und Straßenbau oftmals stark versiegelten Flächen, können die in den Straßen installierten herkömmlichen Abwasserkanäle die Wassermassen oftmals nicht fassen.
Und dass es jeden treffen kann, zeigen Extremwetterereignisse bspw. im Juli 2014 in Münster, wo örtlich bis zu 292 Liter Niederschlag in wenigen Stunden über der Stadt niedergingen oder in jüngster Zeit im sauerländischen Olpe. Alles Orte, die sonst keine Sturzfluten kannten und auch keine direkte Lage an ein großes Gewässer haben. Starkregen kann halt jeden treffen, so warnen auch stets Klimaexperten weltweit.
Und wer ist schuld daran? Natürlich der Klimawandel.
Der Klimawandel ist unaufhaltsam auch wenn es immer noch einige Staats- und Regierungschefs gibt, die das leugnen. Aufgrund des Klimawandels nimmt das Risiko für extreme Wetterereignisse wie Hitze und Unwetter stetig zu. Grund dafür ist die sich aufheizende Atmosphäre, das Schmelzen der Pole, sich verändernde Luftströme und vieles mehr. Deshalb wird es zukünftig derartige Wetterphänomene wahrscheinlich noch viel häufiger und in Regionen geben, die davon bisher noch verschont geblieben sind.
Das alles ist nicht nur eine Belastung für Mensch und Natur durch übertretenden Flüsse und Bäche, sondern auch für die in den Kommunen und Städten installierten Kanalisationen, die mit den anfallenden Wassermassen oftmals überfordert sind.
Es gilt also für Kommunen als auch Hausbesitzer entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um im Fall der Fälle gut gerüstet zu sein und größere Schäden zu vermeiden oder zumindest zu minimieren.
Wo können sich Bürger über mögliche Gefahren informieren?
Schnelle und frühzeitige Informationen bietet beispielsweise das Onlineportal Unwetterzentrale. Rund um die Uhr versorgen die Meteorologen und Unwetter-Experten Behörden, Firmen aber auch alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos mit präzisen Unwetterwarnungen. Und das sogar so ortsspezifisch, dass man nach konkreten Postleitzahlgebieten suchen kann. Farblich markiert, werden dort die Art und Stärke der zu erwartenden Unwetter hervorgehoben.
Ebenfalls kostenlos können sich Bürgerinnen und Bürger mittels der öffentlich einsehbaren und online abrufbaren Hochwassergefahrenkarten darüber informieren, wo in ihrer Region oder ihrer Stadt konkret Gefahren und Risiken durch Hochwasser bestehen. Insbesondere rund um Flüsse wird gezeigt, welche Auswirkungen ein Ansteigen des Wasserpegels auf die angrenzenden bebauten und unbebauten Flächen hat. Sicherlich für den oder anderen interessant, der ein Eigenheim in einem Neubaugebiet bauen möchte.
Weitere Informationen zum Hochwasserrisikomanagement findet man auch beim Bundesumweltamt und in der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie.