Seit den letzten dreißig Jahren ist der jährliche Wasserbedarf in den deutschen Haushalten rückläufig. In erster Linie liegt es daran, dass durch Einsatz von neuen Techniken (Spartasten am Toilettenkasten oder Duschbrausen mit Sparfunktion) und bewussterem Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser der Gesamtverbrauch der Deutschen stetig sinkt. Betrachtet man den Zeitverlauf der letzten drei Jahrzehnte, dann lässt sich ein Rückgang von ca. 20 Litern pro Einwohner und Tag feststellen. Ausschläge nach oben gab es nur in den besonders heißen Sommern der Jahre 2003 und 2018, weil in diesen Jahren durch die besonders trockene Witterung, vermehrt Leitungswasser beispielsweise für die Gartenbewässerung verbraucht wurde.
Quelle: https://www.bdew.de/
Kleiner Exkurs: Im internationalen Vergleich sieht das teilweise ganz anders aus. US-Amerikaner verbrauchen im Schnitt 295 Liter Wasser täglich, d.h. mehr als das Doppelte als die Verbraucher beispielsweise in Deutschland oder anderen europäischen Ländern. Demgegenüber stehen aufgrund von Nahrungsmittel- und Wasserknappheit die Verbräuche der Einwohner von Entwicklungsländern am ganz anderen Ende der Skala mit gerade 20 bis 30 Litern pro Tag.
Wofür wird am meisten Wasser in deutschen Haushalten benötigt?
Mehr als 1/3 (rund 46 Liter) des täglichen Wasserverbrauchs wird in Deutschland für die Körperpflege beim Baden und Duschen verbraucht. Gefolgt von der Toilettenspülung (rund 34 Liter) und der Waschmaschine (rund 15 Liter). Das entspricht insgesamt knapp 80 % des Gesamtverbrauchs. Die restlichen 20 % entfallen auf das Geschirrspülen, die Gartenbewässerung sowie den Verbrauch von Wasser für die Nahrungszubereitung.
Ist das sparen von Wasser sinnvoll oder birgt es auch Probleme?
Wasser sparen ist aus ökologischer Sicht auf jeden Fall sinnvoll, mit der jeder Bürger einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Wenn weniger Wasser verbraucht wird, muss durch die Wasserversorger auch weniger Wasser in die Frischwassernetze gespeist werden und dafür notwendige Energie von Pumpenleistung wird eingespart.
Auf der anderen Seite sollten sich alle Verbraucher viel mehr Gedanken darüber machen, welche Medien täglich über das Abwasser in die Kanalisation gelangen. Denn all das, was mit dem Abwasser zur Kläranlage gelangt, muss dort wieder aufwendig gereinigt werden, um es später wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zuzuführen. Und einiges von dem was täglich bei der Kläranlage ankommt, gehört überhaupt nicht in das Abwasser hinein.
Herzlichen Dank für den hilfreichen Artikel!
Ausgezeichnet Blog.
Das ist ein spannender Beitrag zum Thema Wasserverbrauch. Ich bin gespannt, ob die Verbrauchsausschläge nach oben mehr werden im Laufe der nächsten Jahre, falls wir häufiger sehr warme und trockene Sommer bekommen.
Als Hausbesitzerin war ich mir der negativen Auswirkungen des Abwassers aus meiner Wasserenthärtungsanlage auf meine Kleinkläranlage nicht bewusst. Dieser Artikel hat mir die Augen geöffnet und mir geholfen, das Problem zu erkennen. Es ist so wichtig, dass wir uns über die korrekte Entsorgung dieses Abwassers informieren. Ich werde nun sicherstellen, dass mein Abwasser separat entsorgt wird. Danke für diese wertvollen Informationen! Jeder, der eine Wasserenthärtungsanlage hat, sollte diesen Artikel lesen.